Rheinisches Radverkehrsrevier: 2. Jahreskonferenz

100 Fachleute aus dem Rheinischen Radverkehrsrevier haben sich zur zweiten Jahreskonferenz des Strukturwandelprojektes in Bergheim getroffen.

Neben dem Überblick über den aktuellen Stand des Projektes mit den laufenden Machbarkeitsstudien für verschiedene Radschnellverbindungen stand der fachliche Austausch zu konkreten Forschungsvorhaben im Mittelpunkt der Konferenz. Ergänzt wurde das Tagesprogramm durch Einblicke in die laufenden landesweiten Planungen für ein Radvorrangnetz sowie konkrete praktische Maßnahmen aus dem Projektraum selbst mit der StädteRegion Aachen, der Stadt Mönchengladbach sowie dem Kreis Euskirchen.

Sehr günstige Rahmenbedingungen nutzen

Koordinierend wird das Projekt treuhänderisch für das gesamte Rheinische Revier geführt durch den Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler. Geschäftsführer Volker Mielchen sagte: „Wir arbeiten gemeinsam in unserem breiten Netzwerk an einem der Schlüsselprojekte für das gesamte Rheinische Revier. Die Bedingungen für die Umsetzung konkreter Projekte zum Aufbau von leistungsfähigen überörtlichen Radverbindungen waren nie so gut.“

Dies bestätigte auch der Abteilungsleiter für Mobilität der Zukunft, Radverkehr und ÖPNV im NRW-Verkehrsministerium Udo Sieverding und verwies auf die laufenden Förderprogramme des Landes mit allein 280 Millionen Euro in den kommenden Jahren für das Rheinische Revier. Der Zeitpunkt hierfür sei genau richtig: „Radverkehr verändert sich derzeit sehr schnell. Dazu tragen gesellschaftliche Trends bei, aber vor allem auch technische Innovationen – Stichworte Elektromobilität und Lastenräder. Das Rad gewinnt im Alltag immer mehr an Bedeutung.“

Modellregion für Mobilität der Zukunft

Der Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier und der stellvertretende Landrat des Rhein-Erft-Kreises Bernhard Ripp hoben in ihren Impulsvorträgen den einzigartigen Charakter des Rheinischen Radverkehrsreviers mit dem interkommunalen, die Kreisgrenzen überschreitenden Ansatz hervor. Dies sei im Einzelfall schwierig, aber für eine erfolgreiche Mobilitätswende zwingend erforderlich, so Middeldorf.

Die Förderung des Radverkehrs ist Teil der Strategie für die Mobilitätswende im gesamten Rheinischen Braunkohlerevier. Das Projekt umfasst räumlich neben Mönchengladbach die Städteregion Aachen, die Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen sowie den Rhein-Kreis Neuss und den Rhein-Erft-Kreis. In dieser Region leben rund 2,4 Millionen Menschen.

Schwerpunkt Alltagsmobilität genau richtig

Partner im Projekt sind neben den kommunalen Körperschaften Interessenverbände, Verkehrsverbünde und Regionalverbände. Dazu zählen als Mitglieder im Steuerungskreis das NRW-Verkehrsministerium, das Zukunftsnetz Mobilität NRW, Straßen.NRW, der Nahverkehr Rheinland, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, die Radregion Rheinland, die Zukunftsagentur Rheinisches Revier ZRR sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC Nordrhein-Westfalen. Dessen Vorsitzender Axel Fell sagte: „Unser Arbeitsschwerpunkt im Projekt zur Förderung des Rads in der Alltagsmobilität ist wichtig, um mehr Klimaschutz zu realisieren. Ohne den Verkehrssektor kann es nicht gelingen, das Rheinische Revier nach dem Ausstieg aus der Braunkohle klimaneutral umzubauen. Genau das ist aber das übergeordnete politische Ziel.“

Ähnlich äußerte sich Dr. Ralf Kaulen vom im Projekt beteiligten Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen aus Aachen: „Ziel unserer Projektfamilie mit 75 verschiedenen Baulastträgern ist es neue, großzügige Radverbindungen zu bauen. Ziel ist es letztlich aber auch, die Menschen zum Radfahren zu bewegen. Dabei gibt unsere Region soviel Gas, wie derzeit keine andere in Deutschland.“

Die nächste Jahreskonferenz im Rheinischen Radverkehrsrevier ist für den 25. September 2025 geplant.